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Jakko M Jakszyk: Secrets & Lies (Review)

Artist:

Jakko M Jakszyk

Jakko M Jakszyk: Secrets & Lies
Album:

Secrets & Lies

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive Rock

Label: Inside Out / Sony
Spieldauer: 49:28
Erschienen: 23.10.2020
Website: [Link]

Für Michael "Jakko" Jakszyk ging ein Traum in Erfüllung, als er bei der Band einstiegen durfte, die in mit 13 Jahren während eines ihrer Konzerte inspirierte, eine Laufbahn als professioneller Musiker einzuschlagen, und dass sein Schaffen sowohl vorher als auch jetzt, da er sein neues Soloalbum vorstellt, stets von ebendieser Gruppe - King Crimson - geprägt war, dürfte kaum überraschen.

"Secrets & Lies" auf die bahnbrechenden Briten herunterzubrechen wäre allerdings sträflich falsch, auch wenn deren Mitglieder Robert Fripp, Gavin Harrison, Tony Levin und Mel Collins in einigen Stücken gastieren bzw. drei Tracks sogar während Songwriting-Sessions der Gruppe entstanden. Die Vita des Mannes ist einfach zu bewegt, um ihn derart plump an einer nahtlos glatten Wand festzunageln.

Dass er als profilierter Gitarrist, preisgekrönter Studiotüftler und Sound-Direktor bei der BBC neben Dave Stewart und Pip Pyle zu Rapid Eye Movement gehörte, einer kurzlebigen Combo aus der Szene von Canterbury, wo er sich auch bei den bekannteren Henry Cow versuchte und dem Gitarren-Innovator Allan Holdsworth begegnete, die Wege der Art-Popper Japan kreuzte und sogar knapp eine Woche lang bei den Kinks zockte - all das hört man mehr oder weniger deutlich aus seiner aktuellen Platte heraus.

Jakszyks Leitthemen sind unterdessen Besessenheit und Verrat im Zeichen des gegenwärtigen politischen Klimas, wobei der Multi-Instrumentalist irgendwie auch noch persönliche Familiengeschichte hineinzwängt. Trotzdem braucht man sich nicht eingehend mit den Lyrics zu beschäftigen, um der Scheibe einiges abzugewinnen.

Die kantigen Grooves und das vordergründige Mellotron in 'Uncertain' Times gemahnen überdeutlich an die "Roten Könige", ansonsten strahlen der Soft Prog 'It Would All Make Sense' und das schleichende 'Fools Mandate' die melodische Eleganz der Davids Bowie und Sylvan aus, wohingegen Porcupine Trees harte Phase ("Deadwing", "Fear Of A Blank Planet") während des gluckernden 'Before I Met You' in den Sinn kommt.

'The Borders We Traded' besteht ähnlich einer A-Capella-Nummer aus wenig mehr als mehrstimmigen Chören - in puncto Stimmung analog zu 'The Rotters Club Is Closing Down' und 'Under Lock & Key', zwei schlicht wunderschönen, Marillion-artigen Balladen mit jazzigen Anwandlungen, die der nervösen Stimmung und den schroffen, bisweilen dissonanten Gitarrenakkorden entgegenwirken, von denen "Secrets & Lies" ansonsten bestimmt ist.

Der notorisch grantelnde Peter Hammill (Van der Graaf Generator) fungierte als Co-Komponist, die Bassisten John Giblin (Simple Minds) und Mark King (Slap-Pionier von Level 42, wo Jakko ebenfalls eine Weile mitmischte) geben sich gleichsam ein Stelldichein, doch der "Chef" ist Jakszyk selbst, vor allem mit seiner extrem wandlungsfähigen Stimme, die selbst sensibelsten Leisetretern wie 'The Trouble With Angels' (hat was von Talk Talks "Spirit Of Eden") gewachsen ist.

FAZIT: Jazzrock, Neo Prog, Avantgarde, Soundscapes, balladeskes Liedermachertum und ein bisschen Massentauglichkeit … das alles vereint JAKKO M JAKSZYK auf diesem Album zu einem stimmigen, nach ihm selbst klingenden Ganzen, wobei die Tatsache, dass sich kein mitreißender Ohrwurm unter den Songs findet, ein vernachlässigbares "Manko" ist.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3355x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Before I Met You
  • The Trouble With Angels
  • Fools Mandate
  • The Rotters Club Is Closing Down
  • Uncertain Times
  • It Would All Make Sense
  • Secrets, Lies & Stolen Memories
  • Under Lock & Key
  • The Borders We Traded
  • Trading Borders
  • Separation

Besetzung:

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